Die Surfer Myelopathie ist häufiger als tödliche Haiangriffe und kann bei Surfern zu bleibenden Lähmungen führen.
Da die Erkrankung fast ausschließlich bei Surfanfängern auftritt, sollten sich vor allem Surflehrer gut damit auskennen.
Was ist die Surfer Myelopathie?
Bei Betroffenen kommt es ohne Unfall nach ca. 45 Minuten während einer Surf Lesson zu plötzlichem Rückenschmerz, Muskelkrämpfen oder Gefühlsstörungen der Beine. In weniger als einer Stunde entwickeln Betroffene zunehmende Gefühlsstörungen und dann eine Lähmung der Beine. Manchmal kommt es auch zu Störungen der Kontrolle über das Wasserlassen oder den Stuhlgang. In einigen Fällen bleiben die Schäden dauerhaft.
Wer ist betroffen?
Typischerweise tritt die Krankheit bei Surfanfängern auf, meist während ihrer ersten Surf Lesson. Die Betroffenen sind jung und gesund und hatten zuvor keine Probleme an den Gefäßen oder an der Wirbelsäule.
Wie kommt es zur Surfer Myelopathie?
Die genaue Entstehungsursache ist noch nicht vollständig geklärt. Ziemlich sicher kommt es zu einer Durchblutungsstörung des Rückenmarks. Die Ursache dafür ist die Überstreckung der unteren Wirbelsäule beim Paddeln. Außerdem warten Surf-Anfänger häufig auf dem Brett liegend mit aufgestützten Ellenbogen auf die nächste Welle – die Wirbelsäule bleibt dabei stark überstreckt („Hohlkreuz“).
Die Berichte über die Surfer Myelopathie häufen sich in Hawaii. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass auf Hawaii Swells mit langer Periode anrollen. Daher warten die Anfängerinnen lange auf die nächste Welle und liegen dabei im Hohlkreuz auf dem Brett. In Frankreich gibt es weniger Berichte über die Krankheit. Das könnte daran liegen, dass Surf-Anfänger viel Zeit damit verbringen, sich stehend durch die Brandung kämpfen und wenig auf dem Brett liegen.
Was sollte bei der Surfer Myelopathie getan werden?
Wenn eine Surf-Schülerin über die oben genannten Krankheitszeichen klagt, sollte umgehend der Rettungsdienst alarmiert und die Betroffene in ein Krankenhaus gebracht werden.
Dort sollten die behandelnden Ärztinnen informiert werden, dass möglicherweise eine Surfer Myelopathie vorliegt. Denn die Erkrankung ist so selten, dass die meisten Ärzte sie nicht kennen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die den Verlauf möglicherweise positiv beeinflussen können, zum Beispiel die Gabe von hochdosiertem Kortison.
Wie kann der Surfer Myelopathie vorgebeugt werden?
Weil es trotz einer schnellen und richtigen Behandlung zu Langzeitfolgen kommen kann, sollten Surf-Lehrerinnen im Surf-Unterricht Wert auf die Vorbeugung der Krankheit legen.
Diese Maßnahmen werden zur Vorbeugung der Surfer Myelopathie empfohlen:
- Surf-Anfänger sollten über die Krankheit und die Warnzeichen informiert werden
- Eine andauernde Überstreckung der Wirbelsäule beim Paddeln sollte vermieden werden
- Beim Warten auf die Wellen auf dem Brett sitzen, NICHT liegen
- Nach einem langen Flug oder einer langen Busreise vor dem Surf gut warm machen
- Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
Diese Empfehlungen sind Expertenmeinungen, deren Wirkung noch nicht bewiesen ist. Denn die Erkrankung ist so selten, dass es keine ausreichenden Studien dazu gibt. Die Experten berufen sich bei den Empfehlungen daher auf die bisherigen Erkenntnisse über die Entstehungsart dieser und vergleichbarer Krankheiten.
Weil die Maßnahmen nicht schaden und auch für das Wohlbefinden und die Performance sinnvoll sind, sind sie trotzdem sinnvoll.
Quellen
Dieser Beitrag behandelt ein Gesundheitsthema und dient allein der Informationsvermittlung. Er darf nicht zur Selbstdiagnose verwendet werden und ersetzt in keiner Weise die individuelle Diagnose und Therapieempfehlung durch einen Arzt. Bitte beachte auch den Gesundheits- und Rechtshinweis und suche bei Gesundheitsproblemen immer einen Arzt auf.